Ich stehe vor dem Spiegel. Bikinistreifen. Ombre Haare. Ich habe ein bisschen abgenommen. Ich sehe irgendwie ganz verändert aus. Kann gar nicht genau sagen, wieso. Glücklicher, weil ich jetzt weiß, dass es da noch viel mehr gibt. Glücklicher, weil ich begriffen habe, dass ich Vergangenes nicht vermissen muss, dass ich nichts verpasse, dass sich mein Leben in meinem Kopf, meinem Herzen abspielt. Ich war mutig, standhaft. Aber nicht mehr am selben Fleck. Bin bisher auf der Stelle getreten - und jetzt endlich auf Abwege geraten. Das macht Lust auf mehr. Ich werfe einen Blick in meinen Kleiderschrank. Mir scheint das hier alles so fremd. Immer noch. Ich schlüpfe in eine Jeanshose - irgendwas muss ich ja anziehen.
Derzeit dreht sich alles in meinem Kopf um meine anstehende Reise nach Marokko - klar! 2 Wochen - endlich mal wieder Weg von den verschiedenen Städten Deutschlands die ich mein zu Hause nenne. Afrika - seit langem mal wieder ein anderer Kontinent. Alle konkreten Planungen sind zwar vorerst abgehakt, aber es gibt noch so viel mehr zu erledigen, zu planen, zu überdenken, als es aufzuschreiben gilt. Wird die Welt, meine Welt hier in Deutschland, für die Zeit einfach stillstehen? Wie geht es mit dem Blog in der Zeit weiter? Und wie sieht das eigentlich mit den Gesetzen in Marokko aus? Ich sortiere meine Schubladen und Gedanken. Will mich wappnen für diese Reise, für die Zweisamkeit. Aber bemerke recht schnell: Ich muss das auf mich zukommen lassen.