REALISTISCHE VOLLZEITTRÄUMERIN

2/03/2016

“Wo siehst Du Dich in 2 Jahren?”, lautete die Frage. Diese Worte werden um einiges interessanter, wenn man aus der trägen  10 eine 2 macht. Aber auch schwieriger. Irgendwie ernsthafter. Mir schossen direkt tausend Gedanken durch den Kopf, aber ich sprach nicht einen einzige aus. “Ich will irgendwie so weiter machen.“, stammelte ich und bereute es im selben Moment. In 2 Jahren bin ich 25 und möchte mein Studium abgeschlossen und einen Job gefunden haben. Ich möchte auf thesmallnoble.de noch mehr Menschen begeistern. In 2 Jahren werde ich in einer tollen Wohnung wohnen, in der ich Platz für ein Büro habe. In 2 Jahren möchte mit meinem Freund zusammen leben und zumindest begonnen haben ein Buch zu schreiben. 
Wie immer fällt es mir viel leichter, hier im Internet, für tausende sichtbar, offen zu legen, was mich bewegt, was ich denke. Hier – in diesem Internet – sind wir doch alle ein bisschen übergeschnappt. Obwohl ich behaupten würde, dass ich noch zu den Unaufgeregtesten der deutschen Blogger gehöre.Dream big!“, schreit mir Instagram jeden Montag morgen in’s Gesicht! “Sei außergewöhnlich!”, scheint das Mantra unserer Generation zu sein. Und plötzlich komm ich mir mit meinen Vorstellungen total langweilig, irgendwie so 2000 vor. Ich sollte sagen: “Ich will in New York leben und arbeiten. Ich will in 2 Jahren zu den erfolgreichsten Bloggern der Welt gehören und mindestens 5 Bestseller verfasst haben.”
Wir alle wollen selbstständig sein und große Karrieren hinlegen. Manche scheinen sich gar nicht entscheiden zu können, ob jetzt der schillernde Instagramfeed oder der beeindruckende Lebenslauf wichtiger ist. Wir wollen nach L.A. – Promis zum Anfassen. Vielleicht ist das ja wie mit der goldenen Gans. An den Erfolg klammern. Bloß mit den Träumen ist es eben so, dass sie nicht real sind. Klingt banal. Ich scrolle mich durch Tumblr und irgendwer flüstert: “Dreams don’t work, unless you do!” Ich nicke und muss im selben Moment schmunzeln. Man hätte auch schreiben können: “Klick jetzt bitte auf das rote Kreuz, beende Tumblr und tu’ Etwas sinnvolles!” Das mach’ ich auch und geh noch mal meine Excel-Tabellen durch, ob ich diesen Monat auch wirklich schaffe meine Hausarbeit fertig zu bekommen.
Ich kann und will mir meine Zukunft nicht erträumen. Ich will keine utopischen Wunschvorstellungen. Dafür bin ich dann doch zu sehr Realist und weiß, dass man tief fallen kann. Ich stelle Konzepte auf.  Ich arbeite an meiner Zukunft. Ich stecke mir hohe, aber realistische Ziele. Und wünsch’ mir dazu eine Prise Glück. Ich habe Träume. Ja. Aber die behalte ich für mich. Das ist nämlich genau so, wie wenn man eine Sternschnuppe sieht oder eine Wimper wegpustet. Ich behalte das für mich. Ich bin eine realistische Vollzeitträumerin. Immer wachsam modelliere ich mir meine Träume alltagstauglich. Denn ich weiß, wie schmerzlich es sein kann, aufzuwachen.

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4 Kommentare

  1. Love the pictures!

    http://www.aimeroseblog.com
    xoxo

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  2. was für ein wunderschöner post
    die bilder sind ein Traum

    alles Liebe deine AMELY ROSE vorbei

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  3. 5 Bücher in 2 Jahren halte ich aber auch für sehr unrealistisch geplant. ;)

    Generell sollte man halt eine Mischung finden, die für einen funktioniert. Nicht alles gleich mit einem "das klappt eh nicht" abtun, aber auch nicht darauf bauen fünf Bücher in zwei Jahren zu schreiben. ;)

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